Der Bundesrat will an der bevorstehenden Weltklimakonferenz in Bonn mithelfen, das Kyoto-Protokoll zu retten. Sämtliche Parteien müssten sich um einen Kompromiss bemühen, hielt der Bundesrat am Mittwoch fest. Er verabschiedete das Mandat für die Schweizer Delegation, die von BUWAL-Direktor Philippe Roch geleitet wird. Die Delegation werde mit allen Kräften zur Rettung des Protokolls von Kyoto beitragen, nachdem die USA die internationale Vereinbarung abgelehnt haben. Der Klimawandel als weltweite Problematik bedinge die Mitwirkung der gesamten Völkergemeinschaft, hält das Departement für Umwelt, Verkehr, Energie und Kommunikation (UVEK) fest.
Im letzten April hatte Bundespräsident Moritz Leuenberger US-Präsident George Bush aufgefordert, an den Verhandlungstisch zurückzukehren. Bush hatte die den USA zuordneten CO2-Reduktionen als untragbar für die amerikanische Wirtschaft bezeichnet. Für das Kyoto-Protokoll zur Reduktion der CO2-Emissionen sei die Lage nun kritisch, hält das UVEK fest. Die sechste Vertragsparteienkonferenz (COP6) scheiterte letzten November in Den Haag, da zwischen den Europäern und den USA als weltweit grösstem Verursacher von CO2 keine Einigung zu Stande kam. Bei der Fortsetzung in Bonn soll nun eine Einigung erzielt werden. Die Schweiz hoffe, dass sich die USA doch wieder dem internationalen Kyoto-Prozess anschliessen werden. Ansonsten sei der gesamte 1992 am Erdgipfel von Rio eingeleitete Prozess gefährdet. Auf der Tagesordnung stehen in Bonn unter anderem Umsetzungsmodalitäten.