Das Deutsch-Amerikanische Freundschaftsfest hat in erster Linie zu Bauch- (Spare Ribs, Burger, Hähnchen, Miller’s…) und Steißschmerzen (permanentes Rumhocken auf durchhängenden Holzbänken und anschließendes Kauern auf vom Zahn der Zeit angefressenen Polstersesseln fordern auch ihren Tribut) geführt, dennoch durfte der jährliche Besuch der Buchmesse nicht aus der Wochenendplanung gestrichen werden.
Weil aber die Hinreise auf Grund zusteigender Kontrolleure zweimal unterbrochen werden musste (erst Groß-Karben, dann Dortelweil, in Berkersheim schließlich doch noch nach dem Ticket gefragt worden und glücklicherweise noch einmal mit dem Schrecken bzw. einem abgelaufenen Semesterticket davongekommen), verspätete sich die Ankunft derart, dass nur ein Besuch der heuer besonders langweiligen Hallen-Ebene 3.1 möglich war. Für Halle 8 (USA, Karibik, UK, Israel, Ozeanien, damnit!) hätte ich maximal zwei Minuten früher da sein müssen, und so musste ich mich dort von Sicherheitskraft Nr. 1 noch kontrollieren lassen, um direkt im Anschluss von Sicherheitskraft Nr. 2 wieder weggeschickt zu werden: verfrühter Feierabend.
Daher nur wenig Berichtenswertes: inzwischen kann man überhaupt nicht mehr klauen, das deutsche Verlagswesen beschäftigt offenkundig auch nur noch Aufpasser. Die Faschojungens am Stand der Jungen Freiheit kleiden sich von Jahr zu Jahr schicker, was man im Vorbeigehen aufschnappt, ist aber immer noch derselbe vorhersehbare Quatsch. Noch mehr Esoterik-Gedöhns als in den Jahren zuvor, die wenigen interessanten linken Schreibstuben mit noch schmalerem Angebot an herzeigbarer Ware. Schön fand ich die Weltkarte an einem Stand für Kinderbücher, auf der ganz viele für die jeweiligen Regionen und Länder typische Tiere abgebildet waren: so im Pazifik ein freundlicher Wal und zwischen Hamburg und München ein stolzer Dackel. Die schönste Tragetasche kam einmal mehr von arte, leckeres Gebäck gab’s beim Verlag einer katholischen Bruderschaft.
Die Rückfahrt verzögerte sich ebenfalls, weil der Zugführer in Bad Vilbel Süd per Durchsage einen Regenschirm organisierte, mit dem dann eine fahrlässig aufs Gleis fallen gelassene Stofftasche (vermutlich mit ZVAB-Aufdruck) geborgen wurde.
Ein wirklich aufregender Tag, und die Amis machen tatsächlich immer noch Krach – eben dröhnte Mr. Vegas (?) bis in’s offene Dachfenster, anscheinend ist denen immerzu Nina Sky inzwischen auch fad geworden.
Bleibt hinzuweisen auf die Underground-Party, nächsten Montag von 22:00 Uhr bis Mitternacht chez Nou Nou, wo ich aber wg. Müdigkeit nicht aufkreuzen werde. Aufgelegt wird Franzacken-Pop und Emo-Core, die Küche bleibt kalt.
So, hier zieht’s jetzt auch, ich gehe wieder an den Kamin.